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Das Bergwerk "Pilot" in Wahlscheid

Die Erde in Wahlscheid steckte einst voller Schätze. An vielen Stellen fand man Blei-, Kupfer- und Zinkerz, manchmal auch Silber. Auf der Grube "Pilot" in Kirchbach bei Wahlscheid wurden diese Schätze aus der Tiefe geholt.

Hier gab es drei größere Erzgänge. So bezeichnet man einen Gang mit größeren Mengen verschiedener Erze, die abgebaut werden. Die Erzgänge in Wahlscheid erhielten die Namen Pilot, Schloofkoepp und Hortensia. Der Schacht der Grube Pilot war 210 Meter tief und ging senkrecht in die Erde hinein. Vom Schacht gingen mehrere waagerechte Stollen ab, in denen die Bergleute arbeiteten.

Die Arbeit im Bergwerk war sehr gefährlich. Durch herab stürzendes Gestein gab es Verletzte und manchmal sogar Todesfälle. Auf "Pilot" haben bis zu 82 Männer gearbeitet. Über dem Schacht stand ein Förderturm, mit dem die Erze aus der Erde nach oben transportiert wurden, eine Dampfmaschine lieferte die Energie dazu.

Zum Bergwerk gehörte auch eine Anlage, in der das Erz gereinigt wurde. Danach wurde es mit Eseln ins Aggertal gebracht und schließlich mit der Eisenbahn in die Eisenhütten bei der Stadt Aachen oder ins Ruhrgebiet transportiert. Dort wurde das Metall in riesigen Öfen aus dem Stein geschmolzen. Als sich der Erzabbau auf "Pilot" nicht mehr lohnte, wurde der Betrieb 1917 eingestellt.

Dr. Albert Seemann

Bergarbeiter der Grube PilotEin Schacht mit FörderturmErzaufbereitungsanlage in KirchbachsiefenBleiglanz, Kupferkies und Zinkblende