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Von alten Straßen und viel Geld

Schon im Mittelalter wurde hier am Lüderich Erzbergbau betrieben. Das alte Zollhaus stammt aus dem Jahr 1675. 1486 befahl der Herzog von Berg, einen Durchgangszoll von den Reisenden zu nehmen. Die Zöllner hatten die Erlaubnis den so genannten Landeszoll zu kassieren. Ob das heute als „Zollhaus“ bekannte das alte ursprüngliche Zollhaus ist, ist nicht erwiesen. Bekannt ist, dass die Zollstation unmittelbar an der Sülzbrücke lag. Die Sülzbrücke gehörte zu einer wichtigen Handelsstraße, der Brüderstraße. Die „aelde Broederstraiß“, wie sie früher hieß, ist eine Verbindung vom Kölner Raum ins Siegerland. Auf alten Karten wird sie auch Eisenstraße genannt, da im 1. – 5. Jahrhundert im Siegerland schon Eisengewinnung und Verarbeitung nachgewiesen werden konnte. In dieser Zeit konnte man die Sülz nur durch eine Furt (Stelle im Flussbett, die für den Übergang durch den Fluss geeignet ist) bei niedriger und mittlerer Wasserführung durchqueren. Holzbrücken, die man später baute, wurden oft durch Hochwasser beschädigt oder zerstört. Die erste Steinbrücke wurde 1586 gebaut, die im Laufe der Jahrhunderte oft erneuert und erweitert wurde.

An vergangene Zeiten erinnert auch das Gasthaus „Altenbrücker Mühle“. Seit ca. 150 Jahren ist es eine Gaststätte. In früheren Zeiten besaß diese eine Knochenmühle und eine Brennerei. In einer Knochenmühle wurden Tierknochen gemahlen und gestampft. Knochenmehl ist ein sehr guter Pflanzendünger und auch als Hühnerfutter geeignet. Knochenöl wird in der Feinmechanik, also bei sehr kleinteiligen Maschinen, verwendet. In der Brennerei wurde vermutlich Schnaps gebrannt, der nicht nur gerne getrunken wurde, sondern auch zur Desinfektion von Wunden wichtig war.

Altes ZollhausBrücke über die SülzAltenbrücker Mühle