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Tongruben und Töpferei

Siegburg, der Westerwald und Adendorf waren schon lange als Standorte für Töpferei bekannt, aber dass Altenrath auch vor über 350 Jahren ein blühendes Töpfergewerbe hatte, wurde erst in jüngster Zeit bei Bau- und Kanalisationsarbeiten bekannt. Beim Ausschachten fand man große Mengen von Scherben und auch Reste eines Brennofens. Nachforschungen ergaben, dass um 1636 etliche Siegburger Töpferfamilien nach Altenrath zogen. Zwei Töpfereien konnten von den Archäologen an der heutigen Flughafenstraße nachgewiesen werden. Die Flughafenstraße (früher „Alte Kölner Straße“) war bis ins 20. Jahrhundert eine wichtige Verbindung von Siegburg nach Köln.

Während 50 bis 60 Jahren wurde in Altenrath eine sehr kunstvolle Keramik hergestellt. Sie zeichnet sich aus durch kobalt-(blaue) oder (schwarz-graue)Manganbemalung sowie durch Pflanzen-, Herz- und Rosettenmuster.

Warum die Produktion nicht länger fortgesetzt wurde, lässt sich nur vermuten. Siegburg und die Westerwälder waren sicher eine große Konkurrenz und die Lage abseits der Haupthandelswege erschwerte den Verkauf der Waren.

Heute wachsen in der ehemaligen Tongrube in der Wahner Heide seltene unter Naturschutz stehende Orchideenarten. Das ist möglich, weil der weiße Tonboden arm an Nährstoffen ist und weil das Gelände jahrzehntelang militärisches Sperrgebiet und dadurch vor „Eindringlingen“ geschützt war. Eine etwa 500 Hektar große Fläche wird heute vom Naturschutzbund (NaBu) gepflegt.

Altenrather KeramikEhemalige TongrubeOrchideen in der Wahner Heide