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Leben in Altenrath

Reich wurde in Altenrath niemand. Es wird berichtet vom Handwerk der Leineweber (= aus der Flachspflanze gewonnene Fasern werden zu Leinen gewebt) und von Landwirtschaft auf kargen (mageren) sandigen Böden. Dazu kam der Bergbau in der Grube „Versöhnung“, wo Blei- und Kupfererze abgebaut wurden. Die „Ludwigshütte“ war eine Tonziegelbrennerei und produzierte ab 1880 fast 40 Jahre lang Ziegel für den Hausbau. Eine Wanderung zur Ruine der „Ludwigshütte“ ist ein lohnender Ausflug.

Dass Altenrath früher einen Bahnhof hatte, wird wohl jeden heutigen Bewohner erstaunen. Die Bahnstrecke führte von Wahn nach Altenrath rund um die Wahner Heide. Es wurde damit Material wie Sand, Steine und Bodenschätze (Eisenerz) befördert. Als später die Eisenbahn nicht mehr gebraucht wurde, benutzte man die alten Bahnschienen als Eisenträger beim Hausbau.

Wegen des sandigen Bodens war die Wahner Heide schon vor fast 200 Jahren als Truppenübungsplatz (Schießplatz) „ausgeguckt“ worden. Vor etwa 100 Jahren (zwischen 1913 und 1915) weitete sich der Truppenübungsplatz bis in die unmittelbare Nähe der Ortschaft aus und es mussten in Altenrath und Umgebung 60 Wohnhäuser geräumt werden. Dramatisch wurde es, als auf Grund eines Räumungsbefehls der ganze Ort – mit seinen 900 Einwohnern – geräumt werden musste. Am 1. Juli 1938 hatte Altenrath endgültig aufgehört zu existieren. Die Geschichte wurde sozusagen gewaltsam unterbrochen und es gibt heute nur noch wenige Einwohner, die das alte Altenrath noch erlebt haben.

Altenrather SchuleGinster in der Heide